Ausstellungen über Porzellan haben mich bisher nie sonderlich interessiert. Bis zu einer Führung durch das Toguri Museum of Art in Tokyo am Freitag. Seither sehe ich Porzellan mit anderen Augen. Das ist Alice Gordenker, Journalistin und Übersetzerin, zu verdanken. Mit Fachkenntnis und Witz führte sie uns auf Englisch zu den wichtigsten Exponaten.
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Japans Jugend entdeckt die Geschichte
Vor einem Bildungszentrum in Tokio standen Mitte Juli Hunderte Schlange. Alle wollten «John Rabe» sehen, einen sechs Jahre alten Spielfilm. «Seit Tagen klingelt unser Telefon», sagte eine der Veranstalterinnen. Über 1000 Personen zwängten sich in den Saal vor eine eigens aufgestellte Leinwand. Wer keinen Platz bekam, hockte auf dem Boden oder lehnte an der Wand, zwei Stunden lang. Der Film über den deutschen Geschäftsmann John Rabe, der 1937 in der chinesischen Stadt Nanjing eine Sicherheitszone einrichtete und 200 000 Chinesen vor der japanischen Armee rettete, wurde in Japan bis jetzt kaum gezeigt. Er fand keinen Verleih. Denn das Massaker von Nanjing ist ein rotes Tuch. Während China von 300 000 Opfern spricht, halten manche japanische Historiker die Zahl für übertrieben oder leugnen gar, dass es je passierte.
/ weiterlesenCoole Kids gegen Abe
Einen großen Schluck Wasser trinken, schnell den Lippenstift nachziehen und prüfen, ob die Ohrringe gut sitzen… Gleich geht es für die 22-jährige Nanako Fukushima wieder zurück in die Mitte des Geschehens. Sie ist eines von mehreren coolen jungen Aushängeschildern für eine Protestbewegung, die in den letzten Wochen immer mehr Zulauf gefunden hat. Die SEALDs, kurz für “Students Action for Liberal Democracy” plus “s”, treffen sich in den letzten Wochen manchmal mehrere Tage in Folge vor dem japanischen Parlament. Dort protestierten die jungen Leute, die meisten Anfang 20, mit viel Energie und mitreißenden Sprechchören im Rap-Stil gegen die Regierung von Premierminister Shinzo Abe und dessen neue Verteidigungsgesetze. “Lasst uns Japan vor Abe beschützen”, “Abe, tritt zurück”, “lasst uns die Verfassung verteidigen”, skandieren sie im Takt.
/ weiterlesenDas romantische Nagasaki
“Nagasaki ist eine romantische Stadt”, sagte der Bürgermeister Tomihisa Taue im Interview. Als die in Nagasaki gebürtige Opernsängerin Satomi Hara das hörte, musste sie laut lachen. “Der Bürgermeister ist ein Romantiker!”, rief sie.
/ weiterlesenDurchs Beben gegangen
Diese Rollläden scheppern aber laut, dachte ich im ersten Moment. Dabei bewegte sich das Tor, an dem ich gerade vorbeiging, überhaupt nicht. Erst als daneben eine Tür aufging und ein nervös dreinblickender Uniformierter herauskam, merkte ich, dass der Lärm weder vom Gebäude noch von einer Baustelle in der Umgebung stammte. Gerade auf dem Heimweg von einem leckeren Abendessen, bemerkte ich beim Gehen zunächst nicht, dass sich der Boden unter meinen Füßen bewegte.
/ weiterlesenWie Sumo-Ringer böse Geister vertreiben
Wie Sumo-Ringer jedes Jahr unter Kirschblüten kurz vor dem Frühlingsbeginn böse Geister vertreiben. Eine bunte Geschichte über das Show-Turnier am Tokioter Yasukuni-Schrein am Karfreitag.
/ weiterlesenFrohe rosa Ostern
Da das Wetter am heutigen Ostersonntag in Tokyo alles andere als österlich ist, poste ich zwei Fotos aus dem Hibiya Park, die ich vor ein paar Tagen aufgenommen habe. Am wohl wärmsten Tag der Kirschblütenzeit dieses Jahr strömten aus den umliegenden Büros nahe des Regierungsviertels in Tokyo Hunderte Angestellte für ihre Mittagspause in den Park.
/ weiterlesenInterview mit Deutschlandradio Kultur
Deutschland bekam vergangene Woche nach langen Diskussionen eine (kleine) Frauenquote: 30 Prozent Frauen sollen bald in den Aufsichtsräten der gut 100 größten deutschen Firmen sitzen. Mit dieser Nachricht im Gepäck reiste Bundeskanzlerin Angela Merkel erstmals seit sieben Jahren nach Japan (9./10. März). Auf ihrer Agenda unter anderem: die Förderung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt.
Zur Lage der japanischen Arbeitnehmerinnen rief mich das Deutschlandradio Kultur zu einem Interview an.
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