In der Heimat der Schneekrabbe

Schneekrabben sind die lokale Spezialität der zentraljapanischen Präfektur Ishikawa. Hier werden die Krabbeneingeweide in der Schale gegrillt.
Schneekrabben sind eine beliebte Delikatesse in Ishikawa. Es gibt sie in vielen Varianten: im Sushi, die Krabbenbeine gekocht und zum Auspulen, Eier und Krabbenfleisch elegant in der Schale drapiert, oder aber die Krabbeneingeweide (“kanimiso”) – für viele Japaner der Himmel auf Erden – in der Schale auf dem Grill zubereitet. Der edle Ryokan, in dem wir während einer dreitätigen Pressereise vom 18. bis 20. November 2014 übernachteten, bereitet noch eine weitere Variante des Krustentiers zu: Kanimiso-Risotto. Dazu wird einfach Reis in den Krabbeneingeweiden auf dem Grill mitgekocht. Dann schmecken sie auch nicht ganz so gewöhnungsbedürftig… Eine einzige Schneekrabbe kann 10.000 Yen und mehr kosten.

Ein beliebtes Gericht in Ishikawa, das wir an einem Tag gleich zweimal kredenzt bekamen: Schneekrabbenfleisch und Eier in der Krabbenschale angerichtet. (c) Sonja Blaschke
Ishikawa ist wohl eine von Japans unbekannteren Präfekturen, zwei Zugstunden nordöstlich von Kyoto gelegen. Von dort hat die Präfektur auch nicht wenige der traditionellen Künste übernommen, die dort noch heute gepflegt werden. Dazu zählt die Herstellung von Luxus-Lackwaren ebenso wie die Produktion von hochwertigen Keramik- und Porzellanwaren. Von manchmal unscheinbaren Fassaden darf man sich nicht täuschen lassen: Dahinter werden unglaublich detailorientierte Kunstwerke geschaffen. Zu den Stammkunden gehört schon mal das japanische Kaiserhaus.

Dieser Behälter kostet 500.000 Yen. Dafür wurde er auch von einem “lebenden Nationalschatz” geschaffen. (c) Sonja Blaschke

Wer in dieser Manufaktur tätig sein will, muss auf dem Boden sitzen können. Die Muster sind unglaublich detailliert. (c) Sonja Blaschke